Behandlung gegen starkes Schwitzen (Seite 2)

Endoskopische Sympathikusblockade (ESB)

Hyperhidrose tritt in den meisten Fällen aufgrund einer Überaktivität der sogenannten Sympathikusnerven auf. Werden diese Nerven blockiert, so kann den Betroffenen mit großem Erfolgspotential geholfen werden. Diese operative Nervenblockade wird auch als endoskopische Sympathikusblockade (ESB) bezeichnet.

Der Eingriff bei der Sympathikusblockade ist minimal-invasiv und wird mithilfe von speziellen endoskopischen Instrumenten durchgeführt. Die Blockierung der Schweißnerven kann mittels unterschiedlicher Techniken erfolgen: komplette Durchtrennung, Clip-Schnürung oder Teilentfernung, wobei nur die Clip-Schnürung (Unterbrechung mit Klammern) reversibel, d.h. umkehrbar, ist.

Die endoskopische Sympathikusblockade (ESB) wird noch weiter in zwei Methoden unterteilt:

  • Bei der Endoskopischen Transthorakalen Sympathektomie (ETS) werden jene Nerventeile blockiert, die das Schwitzen an den Händen, den Achseln und am Kopf auslösen. Hierbei wird im Rahmen einer Spiegelung der Brusthöhle (Thorakoskopie) ein oder mehrere Nervenganglien, welche parallel zur Wirbelsäule verlaufen, durchtrennt bzw. abgeklemmt.
  • Bei der Endoskopischen lumbalen Sympathektomie (ELS) werden jene Nerventeile blockiert, die das Schwitzen an den Füßen auslösen. Bei dieser Methode werden im Rahmen einer Spiegelung der Körperrückwand die Nervenganglien in der Lendenwirbelsäule durchtrennt bzw. abgeklemmt.

Vorteile der endoskopischen Sympathikusblockade:
Die ESB ist die Methode mit den höchsten Erfolgsaussichten bei der effektiven Behandlung der Hyperhidrose, sowohl bei starkem Schwitzen an den Händen, den Füßen und den Achseln.

Nachteile der endoskopischen Sympathikusblockade:
• Vollnarkose erforderlich
• Bei etwa 50% der Patienten tritt ein kompensatorisches Schwitzen auf, d.h. der Schweiß wird sozusagen nur umgeleitet und man schwitzt nach der Operation als Ausgleich dafür mehr am Rücken, Bauch oder an den Beinen.
• Weitere Nebenwirkungen: Sehr trockene Hände, verlangsamte Herzfrequenz, starke Müdigkeitserscheinungen.



Saugkürettage (auch Achselsaugkürettage oder Schweißdrüsenkürettage)

Eine weitere operative Therapieoption zur Behandlung von starkem Achselschweiß (Axilliäre Hyperhidrose) ist die Saugkürettage, mit Erfolgschancen von bis zu 90%.

Bei der Saugkürettage wird durch kleine Hautschnittzugänge das Unterhautfettgewebe abgetragen, wobei die Schweißdrüsen in der Unterhaut der Achseln zerstört werden. Je mehr abgetragen wird, desto größer sind die Erfolgschancen, jedoch auch das Risiko von Wundinfektionen.

Vorteile der Saugkürettage: Der Eingriff ist wenig belastend und in in Lokalanästhesie durchführbar; weitgehend schmerzfrei; geringe OP-Risiken.

Nachteile der Saugkürretage: Nur in seltenen Fällen völlige Trockenheit unter den Achseln; mögliche Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Infektion oder Narbenbildung: eventuelle Schwellungen über einige Wochen hinweg; die Saugkürettage wird meist nur von privaten Krankenversicherungen übernommen.



Medikamente gegen starkes Schwitzen

Zunächst muss vorweg angeführt werden, dass es keine spezifischen Medikamente gibt, welche ausschließlich die Schweißproduktion hemmen. Vielmehr scheinen die Nebenwirkung einiger Medikamente, die zur Behandlung anderer Krankheiten bestimmt sind, für die Hemmung bzw. Minderung der Schweißdrüsen verantwortlich zu sein.

In manchen schweren Fällen kann ein Neurologe eventuell eines der folgenden Medikamente (Tabletten) zur Behandlung der Hyperhidrose verschreiben.

Eines der beiden Medikamente Sormodren® oder Vagantin®, welche zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung zum Einsatz kommen. Nebenwirkungen sind jedoch neben der Abnahme der Schweißsekretion auch Müdigkeit, Trockenheit im Mund und im Rachen, Probleme beim Toilettengang, Sehstörungen, u.v.m.

Als gering bis mäßig wirksam bei der Behandlung von starkem Schwitzen wurden u.a. auch genannt: Anticholinerge Medikamente wie Ditropan (generischer Name: Oxybutynin); Robinul (generischer Name: Glycopyrrolat); Antidepressiva und Anxiolytika (Angst lösende Mittel) eignen sich bei Menschen, die aufgrund von Ängsten und Depressionen stark schwitzen oder zu Schweißausbrüchen neigen.

Jegliche Einnahme von Medikamenten sollte immer mit dem Hausarzt oder Neurologen abgesprochen werden. Alle hier genannten Medikamente sind verschreibungspflichtig.



Weitere alternative Methoden sowie Ratschläge gegen starkes Schwitzen

Hinsichtlich der Naturheilkunde hat sich vor allem Salbei bei der Behandlung von übermäßigen Schwitzen bewährt. Salbei enthält Gerbstoffe und wirkt antibakteriell, Pilz- sowie schweißhemmend. Salbei kann als Tee, Tropfen oder Kapseln zu sich genommen werden.
Weitere bewährte Phytotherapeutika (pflanzliche Mittel) gegen starkes Schwitzen, vor allem bei Fußschweiß, sind Eichenrinde, Mäuseklee und Walnussblätter.

Die Akupunktur bzw. Akupressur kann in manchen Fällen ebenfalls Abhilfe bei starkem Schwitzen schaffen, vor allem bei Schweißhänden. Hierbei wird an bestimmten Stellen des Köpers eine Nadel eingestochen (Akupressur) bzw. mit den Fingern Druck ausgeübt (Akupressur), um den Schweißmechanismus des Körpers zu regulieren.

Weitere Ratschläge gegen starkes Schwitzen sind z.B.:

  • Ernährungsumstellung - Vermeiden Sie scharfes Essen, Kaffee, Alkohol und alle Nahrungsmittel, die bei Ihnen die Schweißbildung noch weiter verstärken
  • Vermeiden Sie Kleidung aus synthetischen Stoffen; tragen Sie vor allem locker anliegende Baumwoll- oder Seidenkleidung
  • Luftdurchlässige, atmungsaktive Schuhe helfen bei Schweißfüßen
  • Regelmäßige Durchführung von Meditation- und Entspannungstechniken oder Yoga
  • Mehrmals Tägliches Wechseln der Kleidung und der Schuhe kann die Schweißbildung hemmen
  • Vermeiden Sie heiße Bäder, am besten lauwarm duschen
  • Regelmäßige Fußbäder anwenden
  • Hypnose kann in manchen Fällen helfen
  • uvm.

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